Zusatzbeitrag erhöht sich bei 20 Krankenkassen

Zwischen April 2024 und August 2024 haben insgesamt 20 Krankenkassen auf die von ihnen seit Monaten bemängelte schlechte finanziellen Situation reagiert und ihren Zusatzbeitrag – teilweise deutlich – erhöht. Bei einigen Krankenkassen liegt er nun bei über 3%.

Die Ende Juni 2024 vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) veröffentlichten Zahlen zur Finanzentwicklung der gesetzlichen Krankenversicherungen für das 1. Quartal 2024 ergaben allein in diesem Zeitraum ein Defizit von 776 Millionen Euro. Auch die Finanzreserven reduzierten sich und betrugen Ende des 1. Quartals noch etwa 7,6 Milliarden Euro und somit etwa 0,3 Monatsausgaben. Dies liegt nur noch knapp über der gesetzlich vorgeschriebenen Rücklage von 0,2 Monatsausgaben. Bereits zu Jahresbeginn beschlossen 45 der insgesamt 94 Krankenkassen eine Beitragserhöhung, 9 der Kassen hatten ihren Zusatzbeitrag zu diesem Zeitpunkt bereits auf über 2% angehoben. Verantwortlich für die schlechte Finanzsituation sind nach Ansicht der Krankenkassen neben allgemeinen Kostensteigerungen die teuren Reformprojekte, insbesondere die zunehmend gesamtgesellschaftlichen Aufgaben, die vom Staat auf die Krankenkassen übertragen werden. So wirkt sich gemäß aktuellem IGES-Gutachten die Zahlung des Bürgergeldes pro Jahr indirekt mit einem Defizit von fast 10 Milliarden Euro aus.

Die fortwährend aktualisierten Beiträge aller Krankenkassen können auf dieser Internetseite eingesehen und miteinander vergleichen werden.