In memoriam Horst Rupprecht (1940–2024)

H. Rupprecht © PD

Der langjährige Chefarzt und Direktor der Chirurgischen Klinik am Krankenhaus Saalfeld, Prof. Dr. med. Horst Rupprecht, ist am 25. Juli 2024 verstorben. Er wurde am 18. November 1940 in Bad Salzungen geboren, wo er auch aufwuchs, der Vater war 1944 im Krieg gefallen. Ein längerer Aufenthalt in der Heilstätte „Robert Koch“ Schmalkalden, verführte ihn letztendlich in die Medizin. Ab 1961 studierte Rupprecht in Jena, wo er 1968 promoviert wurde und als Assistenzarzt in der Chirurgischen Universitätsklinik bei Professor Theo Becker startete. 1972 schloss er die Weiterbildung mit dem Facharzt für Chirurgie ab und widmete sich von 1977 bis 1978 einem Zusatzstudium für klinische und experimentelle Chirurgie in Moskau. 1979 erlangte Rupprecht die Promotion B zum Dr. sc. med. und wurde Oberarzt. Im Auftrag von Theo Becker arbeitete er in den Kommissionen Ausbildung und Berufspraktika des wissenschaftlichen ministerialen Beirates für Medizin mit und betreute in Jena Doktoranden und Diplomanden. 1980 wurde er Hochschuldozent, 1981 Honorardozent und 1986 Honorarprofessor für Chirurgie in Jena. 1981 folgte er auf Prof. Dr. Johannes Geßner als Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Chirurgie am einstigen Agricola-Krankenhaus Saalfeld und baute das dortige klinische Spektrum aus. Nach der Wiedervereinigung bestimmten neue operative und diagnostische Methoden die Neuausrichtung des Hauses zu den Thüringen-Kliniken. 2006 wechselte Horst Rupprecht in den Ruhestand. Er hatte die Thüringen-Kliniken in besonderer Weise geprägt und erwarb für seine Chirurgie eine überregionale Anerkennung. Er hielt Vorträge auf nationalen und internationalen Kongressen und Symposien. Auch engagierte er sich nach der Wende intensiv beim Aufbau des Thüringer Landesverbandes im BDC. Als dessen erster Vorsitzender legte er bis 2003 den Grundstein für eine starke Vertretung der Thüringer Chirurgen bundesweit. Auch als Vorsitzender der Thüringischen Gesellschaft für Chirurgie unterstrich er dies erneut: Er leitete die Jahrestagung in Saalfeld – 2002 war er Ko-Präsident des ersten Mitteldeutschen Chirurgenkongresses in Leipzig. Rupprecht war nicht nur ein herausragender Arzt, sondern auch ein Mentor und Wegbereiter für den ärztlichen Nachwuchs. Seine Leidenschaft für die Ausbildung, seine menschliche Wärme und seine unerschütterliche Zuversicht haben viele Mediziner geprägt und inspiriert. Bis in die 2000er Jahre war er in Prüfungskommissionen sowie universitären Promotionskommissionen aktiv. nk