Gabriele Lang in die „Hall of Fame“ der Ophthalmologie aufgenommen

Prof. Dr. med. Michael C. Knorz bei Übergabe der Urkunde an Prof. Dr. med. Gabriele Lang

Seit 2014 werden während des Internationalen Kongresses der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC) mindestens zwei Persönlichkeiten für „ihr herausragendes Lebenswerk und ihre Verdienste um die Augenheilkunde“ dadurch geehrt, dass sie in eine imaginäre „Hall of Fame Ophthalmologie“ aufgenommen werden. Bei der Bekanntgabe am 21. Juni 2024 freute sich DOC-Präsident Dr. med. Armin Scharrer sichtlich, dass „erstmals und sehr zurecht zwei Damen in die Hall of Fame aufgenommen wurden“. Neue Mitglieder dieser Ruhmeshalle sind Prof. Dr. med. Ingrid Kreissig (Mannheim, New York, Tübingen) und Prof. Dr. med. Gabriele Lang (Ulm).

Prof. Dr. med. Gabriele Lang: Retinaspezialistin und Chefredakteurin

Prof. Dr. med. Gabriele Lang studierte Medizin an der Universität Erlangen-Nürnberg, an deren Universitätsaugenklinik sie anschließend ihre Facharztausbildung absolvierte. In den Jahren 1984 bis 1985 war sie im Rahmen eines Fellowships am "Wilmer Eye Institute" der John Hopkins University in Baltimore (USA) tätig. G. Lang hat sich wissenschaftlich und klinisch auf die Retinologie spezialisiert mit den Schwerpunkten diabetische Retinopathie, Venenverschlüsse und altersbezogene Makuladegeneration. Von 1994 bis 2020 leitete sie die Leitung der Sektion „Konservative Retinologie und Laserchirurgie“ an der Universitätsaugenklinik Ulm. G. Lang war in zahlreichen Gremien und Kommissionen tätig, beispielsweise als Präsidentin der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (2001–2002), als 1. Vorsitzende der „Initiativgruppe für Früherkennung diabetischer Augenerkrankungen“ (2003–2007) und als Vizepräsidentin der Retinologischen Gesellschaft (2004–2008). Von 2002 bis 2020 war zusammen mit ihrem Ehemann Professor Dr. med. Gerhard Lang Chief-Editor der „Klinischen Monatsblätter für Augenheilkunde“. G. Lang wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, so erhielt sie beispielsweise im Jahr 2012 für ihre Verdienste den Albrecht von Graefe Preis der DOG und 2019 den Preis für herausragende Leistungen in der Fort- und Weiterbildung der DOC. Zudem verfasste sie über 230 Publikationen, gab acht Bücher heraus und war an über 50 Buchkapiteln beteiligt.

Prof. Dr. med. Nicolas Feltgen nannte G. Lang in seiner Laudatio ein „Vorbild an nachhaltiger wissenschaftlicher Tätigkeit“ und hob ihre integrative und kommunikative Art – auch gegenüber dem augenärztlichen Nachwuchs – hervor. Er kündigte an, dass ihr auf der kommenden Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft die Ehrenmitgliedschaft verliehen wird. Prof. Dr. med. Mathias Maier betonte ihre Erfolge, die sie – auch gemeinsam mit ihrem Mann – erreichte, wie beispielsweise die perfekte Organisation des Ophthalmologischen Weltkongresses im Jahr 2010. Prof. Dr. med. Daniel Pauleikhoff bedankte sich insbesondere für ihr liebenswertes Wesen. „Ich möchte mich darüber hinaus aber von Herzen persönlich bei der liebenswerten Person Gabi Lang, ihre jahrelange freundschaftliche Partnerschaft, bedanken. Hierdurch hat sie immer die Atmosphäre in unserer retinologischen Familie zentral mitgeprägt.“ G. Lang zeigte sich von ihrer Nominierung in die "Hall of Fame" ebenfalls überrascht: „In meiner Laufbahn war ich öfters die erste Frau, und dass ich gemeinsam mit Frau Prof. Kreissig als die beiden ersten Frauen in die 'Hall of Fame' aufgenommen werde, das freut mich besonders.“ Sie bedankte sich bei ihrem ophthalmologischen Lehrmeister Prof. Dr. med. Gottfried O. H. Naumann und allen, die sie ausgebildet, unterstützt, motiviert und gefördert haben. Besonders dankte sie ihrer Familie: ihrem Ehemann und ihrem Sohn Prof. Dr. med. Stefan Johann Lang.