Erlangen: Annähernd 320 Tsd. Euro Forschungsförderung durch Else Kröner-Fresenius-Stiftung zur Diagnose der pAVK

U. Rother © K. Bönisch/UK Erlangen

Nach einer ersten Finanzspritze zur Forschungsförderung m Januar 2024, konnte das Forschungsteam um Privatdozent Dr. med. Ulrich Rother, leitender Oberarzt bei Prof. Dr. med. Werner Lang in der Gefäßchirurgischen Abteilung des Universitätsklinikums Erlangen, jetzt wiederum eine hohe Summe zur Forschungsförderung einwerben. Man entwickelt aktuell ein Diagnoseverfahren zur verbesserten und schonenderen Behandlung der pAVK, wofür die neue Methode der Multispektralen Optoakustischen Tomografie (MSOT) genutzt wird. Diese ermöglicht es, biologische Prozesse im Körper strahlungsfrei und in Echtzeit zu überwachen. Für den Ansatz, die Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Muskelgewebes nichtinvasiv und dennoch dreidimensional abzubilden, erforscht der Erlanger Gefäßchirurg das Verfahren im interdisziplinären Erlanger Team sowie zusammen mit Dr. sc. hum. Alexander Seitel und Prof. Dr. Lena Maier-Hein vom DKfZ Heidelberg. Für die gemeinsame klinische Studie erhielt die Forschungsgruppe aus Erlangen und Heidelberg von der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung jetzt insgesamt 318 168 Euro als Förderung. Arterielle Gefäßverschlüsse in den Beinen müssen häufig gefäßchirurgisch behandelt werden. Bisher gibt es für die Muskeldiagnostik kein vergleichbares Verfahren. Mit MSOT wird zur Messung der Zusammensetzung und Sauerstoffversorgung der Muskulatur ein sicheres und schonendes Verfahren entwickelt, das er in Erlangen gemeinsam mit den Oberärzten Privatdozent Dr. med. Ferdinand Knieling aus der Kinder- und Jugendklinik und Prof. Dr. med. Maximilian Waldner aus der Medizinischen Klinik 1, untersucht: Man nutzt den optoakustischen Effekt, kurzgefasst „Licht rein – Ton raus“, sagt Rother. „Um die 3D-Darstellung des untersuchten Gefäßsystems zu ermöglichen, haben wir speziell für den Längsscan entlang des Muskels ein optisches Muster entwickelt, das mit einer speziellen Tinte auf eine Folie gedruckt und dann auf die Haut aufgebracht wird“, ergänzt DKfZ-Wissenschaftler Seitel. Wie ein selbstklebendes Tattoo wird diese Folie auf dem zu untersuchenden Gewebe befestigt und mittels MSOT wird ein hochwertiges dreidimensionales Bild erstellt. Diese „Tattoo-Tomografie“ wurde im DKfZ entwickelt. Für die künftige Diagnostik wollen wir das Potential der MSOT nutzen, um detaillierte Einblicke in das Muskelgewebe zu gewinnen, sagt Rother, womit sich die weltweit zunehmende pAVK noch exakter diagnostizieren ließe. Die gemeinnützige Else Kröner-Fresenius-Stiftung widmet sich der Förderung medizinischer Forschung und unterstützt medizinisch-humanitäre Projekte. Die Stiftung wurde 1983 von der Unternehmerin Else Kröner gegründet und zur Alleinerbin eingesetzt. Bis heute wurden rund 2600 Projekte gefördert. Mit jährlich über 70 Mio. Euro ist sie eine der größten deutschen medizinfördernden Stiftungen.