DOC-Wissenschaftspreis Retina 2024 geht an Botond Roska

Prof. Dr. med. Susanne Binder überreicht den Wissenschaftspreis an Prof. Dr. med. Botond Roska.

Während des 36. Internationalen Kongresses der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC) wurde Prof. Dr. med. Botond Roska (Basel) mit dem Wissenschaftspreis Retina 2024 ausgezeichnet. Der 54-jährige Neurowissenschaftler studierte zunächst Cello an der Musikakademie in Budapest, bis er seine Karriere aufgrund einer Verletzung aufgeben musste. Anschließend studierte er in Budapest parallel Medizin und Mathematik und promovierte als Neurobiologe in Berkeley (USA). Danach war er als „Harvard Fellow“ in der Genetik und der Virologie in Harvard wissenschaftlich tätig. Zwischen 2005 und 2017 leitete B. Roska eine Forschungsgruppe am privaten „Friedrich Miescher Institut für biomedizinische Forschung“ in Basel und gründete gemeinsam mit Prof. Dr. med. Hendrik Scholl im Dezember 2017 das „Institut für Molekulare und Klinische Ophthalmologie Basel“.

B. Roskas wissenschaftliche Schwerpunkte liegen in der Erforschung von Netzhauterkrankungen. Dabei untersucht er, wie die unterschiedlichen Zelltypen der Retina bei der Signalverarbeitung zusammenspielen und wie die visuellen Eindrücke im Gehirn verarbeitet werden. Es gelang ihm bereits, zahlreiche Netzhauterkrankungen auf genetische Defekte einzelner Zellen zurückzuführen und er arbeitet unermüdlich daran, die erlangten Erkenntnisse in Therapien umzusetzen. Für seine herausragenden Forschungsleistungen wurde B. Roskas bereits mehrfach ausgezeichnet, so beispielsweise mit dem Bressler Prize in Vision Science, dem W. Alden Spencer Award, dem Louis Jeantet Preis und dem Körber Preis.

Bei der Preisübergabe würdigte Prof. Dr. med. Susanne Binder seine umfangreiche naturwissenschaftliche Expertise und seinen fördernden Umgang mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs, mit dem er gerne sein Wissen und seine Ergebnisse teilt. B. Roska zeigte sich sehr dankbar und geehrt, den Preis zu erhalten. Er betonte, dass seine Beweggründe, ein eigenes Institut aufzubauen, darin lagen, dass Therapien für Augenerkrankungen durch den Einsatz neuer Technologien schneller und gezielter entwickelt werden können, und er hofft, dass er in absehbarer Zeit Medikamente für die verschiedensten Augenerkrankungen zur Verfügung stellen kann.